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Steuerbehörden torpetieren Freie Software

Steuermeldungen sind nur noch mit proprietärer Software möglich

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13 Jahre lang konnte man mit Geierlein bzw. Taxbird die Umsatzsteuervoranmeldung mit freier Software abgeben. Das ist nun nicht mehr möglich, weil die Steuerbehörden die Schnittstelle zugemacht haben. Daran sieht man, dass Regierungsaussagen wie "Wir fördern Freie Software" nur leere Versprechungen sind.

Um die Umsatzsteuervoranmeldung abzugeben, benötigt man nun eine proprietäre Software, die die Plausibilität der Daten prüft (Quelle). Nicht nur, dass Nutzer nun eine Software installieren müssen, deren Funktion sie nicht kontrollieren können und der sie blind vertrauen müssen. Viel schlimmer ist, dass die Steuerbehörden damit gegen fundamentale Sicherheitsgrundsätze verstoßen: Ein Server sollte nie, nicht, niemals Daten vertrauen, die eine Client schickt.

Die Plausibilitätsüberprüfung auf Client-Seite darf immer nur eine Zusatzfunktion sein, aber der Server darf sich nicht darauf verlassen. Ein Angreifer könnte die Schnittstelle (inoffiziell) nachprogrammieren und dann ungeprüfte Daten schicken. Daher muss ein Server alle Daten, die er bekommt, prüfen. Immer! Und ich hoffe, das tut er in diesem Fall auch.

Da der Server die Daten prüft, könnte man die Schnittstelle auch offen legen und damit möglich machen, dass Freie Software die Steuermeldung abgibt.

Wenn Ihnen das auch nicht gefällt, dann unterstützen Sie bitte die Aktion "Public Money? Public code" der Free Software Foundation Europe.

Portrait von Hartmut Goebel
Hartmut Goebel
Diplom-Informatiker, CISSP, CSSLP, ISO 27001 Lead Implementer

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